Mit grosser Traurigkeit verfolge ich die aktuellen Ereignisse vom Vulkanausbruch in Chaiten (Chile).
Im November 2006 bin ich selbst durch diese Region gefahren, die für mich zu den spektakulärsten der Welt zählt und nun wenn es ganz schlecht läuft, dem Untergang entgegensieht, so ne Art Pompej der Neuzeit, das völlig unter Asche begraben wurde.Etwas kurz zu der Region, wenns interessiert:
Chaiten liegt in Mittelchile an der Küste, umrahmt von den patagonischen Fjorden und an der berühmte Carretera Austral, eine der letzten Abenteuerstrassen dieser Welt, die über rund 1600KM durch die bizarre Landschaft führt, unterbrochen von einigen kleinen Orten, wie halt auch Chaiten am gleichnamigen Vulkan, und fast durchweg in schlechtem Zustand.Ohne einen höher gelegten AllradJeep kann diese Route nicht befahren werden!Unterwegs muss man immer mit Bäumen,Bächen,Schnee oder auch vielen Tieren auf der Strasse rechnen, die sich aber malerisch durch die Fjordwelt schlängelt.Wir hatten das Glück, dass wir während der rund 6-7Tage auf dieser Strecke durchweg sonniges und trockenes Wetter hatten, so dass wir gut vorangekommen sind, ohne Pannen oder Probleme.Trotzdem bleibt es fahrerisch eine Herausforderung, Stellen von 2m Breite, völler Geröll auf 25% Steigung mit zig Kruven sind keine Seltenheit.Aber Spass macht das.Wahnsinn.
Die Landschaft ist atemberaubend, schneebedeckte Berge(Anden),Wasserfälle,Seen,Wälder,Gletscher,Hochalmen,dichter Urwaldregionen,Flüsse, Gauchos mit ihren Herden und die urigen kleinen Dörfer, wie halt auch Chaiten.Man kann nicht soviel knipsen wie man möchte, man muss das im Kopf aufnehmen und verarbeiten.Man vergisst diese Eindrücke nie.
Die Strasse endet dann im patagonischen Inlandeis, wo dann nix mehr per Auto geht.Der Weg weiter Richtung Süden (Feuerland) biegt dann aber nach Argentinien rüber, wo man seine Reise dann quer durch die Pampa, ik wahrsten Sinne des Wortes, fortsetzt.Die Orte mit den malerischen Namen sind zB neben Chaiten, Futaleufu,Puhuyapi,Coihaique,Cochrane,Chile Chico,Hornopiren.
Auch nur dort kann man dann tanken und etwas einkaufen, jeweils so 300km ca auseinander!
Seh ich nun diese Bilder im TV,Web oder Zeitung macht mich das extrem traurig.
Evtl gehört eine Fahrt durch die Region bald zur Geschichte?
Ich hoffe nicht.
Ebensotragisch ist natürlich die Katastrophe in Myanmar(Burma), wo es dann noch ärmere Menschen in einem Land voller Militärdiktatur trifft.Vielleicht hilft dieses Unglück etwas, dass sich die sturen Generalgreise dort etwas der westlichen Welt öffnen.
Unglücke scheine ich aber magisch anzuziehen???Ein paar Beispiele:
Am 11.9.2001 bin ich fast zeitgleich mit Anschlägen geflogen, von London nach Hongkong.Wir waren das letzte Flugzeug was rausging, danach wurde alles gesperrt.Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht was passiert war.
3Wo vor dem Tsunami in Südostasien haben wir einige der betroffenen thailändischen Inseln verlassen, u.a. die PHI PHI Islands, die fast komplett zerstört wurden
Kurze Zeit bevor es die Bombenanchläge in K uta auf Bali gab, haben wir in dem gleichen Lokal noch paar Plörre (Bali Hai oder Bintang) getrunken
In den Dolomiten sind 2 Menschen 4 Tage später auf dem Langhkofel erfroren, den wir vorher bestiegen hatten
In Namibia wurde ein deutsches Ehepaar 1Wo später ermordet auf der gleichen Strecke die wir entlang gefahren sind
Sind das alles Zufälle???
Mal sehn was in Silberborn in den nächsten Wochen passiert
So, jetzt hab ich genug gelangweilt
Gruss
der Stefan