Hej
Mal ein, vielleicht, ernstes Thema. Ich poste es mal hier unter Vorupør, ginge auch unter Dänemark oder User-Talk.
Es geht um die Kreuzotter, bzw. um Begegnungen der besonderen Art mit Ihr. Viele hier in diesem Forum haben sie sicher schon das eine oder andere Mal in unserer Urlaubsregion gesehen. Aber, habt Ihr Euch schon einmal Gedanken gemacht, was passiert wenn der Kontakt zu diesem Tier mit einem Biss derselbigen endet?
Ich habe mir früher, als unsere Kinder klein waren und nicht immer nur über die Wege sprangen, oft die Frage gestellt „Was tust Du wenn Deine Kinder mal von einer Kreuzotter gebissen werden?“ Diese Frage beschäftigte mich auch zu Hause und eine befriedigende Antwort bekam ich auch nicht von unserem Hausarzt. Da fehlte einfach das Hintergrundwissen und Internet gab es damals noch nicht in der heutigen Form.
Ich will ja keine Ängste schüren, aber gesehen haben wir diese Tiere ja doch schon des öfteren und unser Hund hat es damals sogar mal geschafft, auf eine drauf zu treten, Gottseidank ohne Konsequenzen.
Also, schreibt doch mal ob Ihr schon Erlebnisse mit diesen Schlangen hattet und wie Ihr Euch verhalten habt.
Hier noch etwas Wissenswertes über dieses Reptil:
Quelle: uni-bonn.de/giftzentrale:
Vorkommen/Verbreitung:
Mittel-, Nord- und Osteuropa. In Deutschland vor allem am Niederrhein und in der Norddeutschen Tiefebene, im Taunus und Spessart, im Hochschwarzwald und in der Alpenregion. Die Kreuzotter braucht kühle und feuchte Lebensräume, wie Moore, Heide und auch lichte Wälder. Aufgrund der Zerstörung natürlicher Lebensräume durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und der Zersiedelung der Landschaft sind die natürlichen Vipernbestände in Europa vielerorts stark bedroht, die Vipern stehen unter Artenschutz.
Typische Merkmale:
Aussehen: Färbung und Zeichnung sind variabel.
Die Grundfarbe ist hell, Grau-Gelb-über Brauntöne bis rötlich. Die Rückenzeichnung besteht aus einem dunklen Zickzack-Band. Wenig abgesetzter ovaler Kopf mit abgerundeter Schnauze. Senkrechte, spaltförmige Pupille. Selten länger als 60-70 cm.
Die „ungiftige“Schlingnatter ist wegen ihrer dunklen, flecken-oder streifenförmigen Rückenzeichnung von Laien leicht mit der Kreuzotter zu verwechseln.
In der Regel ist die Kreuzotter tagaktiv, bei sehr heißem Wetter eher dämmerungs- oder nachtaktiv. Hauptsächlich bodenbewohnend, kann aber auch klettern, z.B. in Heidelbeersträucher.
Giftige Organe:
Art des Giftes: Gemisch verschiedener Enzyme und hämorrhagischer Faktoren.
Der Biß ist sehr schmerzhaft mit zwei symmetrischen ca. 1-11/2 cm auseinanderliegenden Stichstellen.
Symptome:
Lokal starke Schwellung mit blauroter Verfärbung und heftigen Schmerzen in der Umgebung der Bißstelle. Die Schmerzen können jedoch auch bei schweren Vergiftungen fehlen oder minimal sein. In der Folge kann es zur Entzündung der regionären Lymphknoten und -bahnen und Allgemeinerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen und schnellem, fadenfürmigen Puls und Blutdrucksenkung bis zum Kollaps kommen. Auch Atembeschwerden und (tödliche) Atemlähmung möglich.
In den meisten Fällen kommt es allerdings infolge zu geringer Giftapplikation zu keinen nennenswerten Vergiftungssymptomen. Lebensbedohliche Vergiftungen oder gar Todesfälle durch Kreuzotterbisse sind äußerst selten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und kleine Kinder.
Erste Hilfe:
Therapie: absolute Ruhigstellung der betroffenen Extremität (Schiene) und flache Lagerung. Kaffee oder Tee als Kreislaufstütze können nützlich sein. Sorgfältiger Transport zum Arzt oder in die nächste Klinik. Ruhe bewahren! Wunde nicht aussaugen oder ausschneiden, keine Stauungs- oder Kompressionsverbände!
Die generelle Gabe eines Schlangengift-Antiserums wird nicht mehr empfohlen, da die Gefahr eines Serumschocks größer sein kann als die Giftwirkung. Die Serumgabe wird von der Schwere der Vergiftung abhängig gemacht. Tetanus-Prophylaxe wenn erforderlich. Eine vollständige Wiederherstellung kann vor allem bei Erwachsenen Wochen bis Monate dauern, wobei die Schwellung der betroffenen Extremität wiederkehrt und Schmerzen über lange Zeit sehr beeinträchtigend sein können.
Vorsichtsmaßnahmen:
In steinigem, unübersichtlichen Gelände sollte man sich entsprechend aufmerksam bewegen, darauf achten, wohin man tritt oder vor allem beim Klettern im Gebirge, wohin man greift. Festes Schuhwerk und lange Hosen bieten in der Regel ausreichenden Schutz.
So, vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen weiter und egal ob Kreuzotter oder nicht, wer Erfahrungen mit irgendwelchem unliebsamen Getier gesammelt hat, der sollte dies hier posten.
Hilsen fra Herne
Ecki Ølbær