Das ist eine gute Idee! Nørre Urlauber kommen aus vielen verschiedenen Regionen und jeder Landesteil hat so seine eigene Küche. Da kann man voneinander lernen und neue Rezepte entdecken.
Vielleicht kann ja unser Chefkoch Dirk auch noch immer ein paar hilfreiche Tipps zu den Rezepten geben.
Die leckeren schwäbischen Maultaschen durfte ich ja nun vor einer Woche probieren. Sie waren einfach klasse!
Ich möchte dann jetzt aus unserer Region ein Rezept vorstellen.
Westfälisches Pfefferpotthast.Ein uraltes Gericht aus Westfalen. Zum ersten Male urkundlich erwähnt im Jahre 1378 in Dortmund. Wahrscheinlich ist das Rezept aber noch viel älter. Der Name setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, Pfeffer (man ist sich nicht sicher ob damit das Gewürz oder kleingeschnittenes Fleisch gemeint ist), Pott (sagt aus, dass es in einem Topf zubereitet wird), Hast (eine alte Bezeichnung für ein Fleischstück).
Für eine Zubereitung für vier Personen brauchen wir: 1 Kilo mageren Rinderkamm (oder Tafelspitz), ein Teelöffel Steinsalz (Meersalz tut es auch) 70 Gramm Schmalz (man kann natürlich auch cholesterinarmes Öl nehmen, aber der Geschmack ist mit dem Schmalz kräftiger), zehn weiße Pfefferkörner – im Mörser leicht zerstoßen, ein großes Lorbeerblatt, zwei Nelken, ein Esslöffel Kapern, ein Liter Fleischbrühe, eine ungespritzte Zitrone, etwas Schwarzbier (jetzt wisst ihr warum ich dieses Rezept vorschlage
) und etwas Paniermehl.
Die Zubereitung ist so einfach wie bei ähnlichen Schmorgerichten: Fleisch und Zwiebeln in grobe Stücke schneiden. Das Schmalz in einer großen Kasserolle erhitzen. Das Fleisch darin unter ständigem Wenden scharf anbraten, dann die Zwiebeln dazugeben und anrösten. Mit der Fleischbrühe auffüllen und die Gewürze dazugeben. Jetzt muss das Fleisch 90 Minuten bei kleiner Hitze schmoren. Mit abgeriebener Zitronenschale, etwas Zitronensaft und einem Schuss Bier wird die Sauce abgeschmeckt und dann mit Paniermehl gebunden. Zum Schluss kommen die Kapern in die Sauce. Traditionell werden zum Pfefferpotthast Salzkartoffeln und Gewürzgurken serviert.
Was trinkt man dazu? Die einen sagen einen trockenen Rotwein. Ich sage aber, Westfalen ist kein Weingebiet und daher kann es nur ein kräftiges Schwarz- oder Rauchbier sein (ist ja eh schon in der Soße). Zum Abschluss gibt es dann einen klaren Weizenkorn, der aber mindestens 42% haben sollte, alles was darunter ist würde ich als Körnerlikör bezeichnen. Es sollte aber bei dem Einen bleiben und nicht nach dem Motto „Auf einem Bein kann man nicht stehen“, es könnte sonst passieren, dass man am Ende gar nicht mehr stehen kann!
Ich wünsche einen guten Appetit!
Hilsen fra Herne
Ecki Ølbær