Heikdi
Vorupørwiederkommer
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Drei Tage vorm Schneechaos... 2/2007
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« Antwort #31 am: 30. August 2010, 08:00:44 » |
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Wir waren Gott sei Dank - gerade weg, als das passiert ist und ich muss sagen, dass mich der Tenor einiger Beiträge, dahingehend, dass die Opfer quasi selbst schuld seien, hier etwas befremdet. Vielleicht rührt dies aber auch nicht zuletzt daher, dass man sich auf diese Weise innerlich ein wenig schützt und abgrenzt, indem man den Betroffenen zumindest einen Teil der Verantwortung zuschreibt. Man sollte doch nicht vergessen, dass sehr viele der Vorupoer-Urlauber gerade wegen des Badens im Meer - auch und gerade bei Wellengang - an diesen Ort kommen, denn das ist hier verglichen mit anderen Stränden der Westküste mit relativ(!) geringen Gefahren verbunden. Es gibt dabei immer ein Risiko, das größer oder kleiner sein kann, je nach Wellengang und persönlichen Fähigkeiten des Schwimmers und natürlich auch abhängig davon, wie vorsichtig dieser ist. In wie weit die Betroffenen nun vielleicht tatsächlich unvorsichtig waren, hat doch meines Erachtens nach keiner wirklich beobachten können und auch wenn man im sehr flachen Wasser bleibt, kann etwas schief gehen. Selbst bei geringem Wellengang kann es reichen, dass jemand beispielsweise einen Krampf bekommt und in Panik gerät und der Begleiter dann ebenfalls. Generell zu sagen, dass man bei Wellengang nicht ins Meer gehen sollte, finde ich so pauschal unangemessen. Es gibt schließlich niemanden unter uns, der sich nicht in bestimmten Lebenssituationen einem Risiko aussetzt, insbesondere dadurch, dass man sich im Straßenverkehr bewegt, wo sehr viele Menschen - nicht zuletzt durch risikoreiche Fahrweise - sich und andere in Gefahr bringen. So gesehen ist es auch ein unkalkulierbares Risiko, überhaupt nach Vorupoer zu fahren. Und wenn man selbst keinen besonderen Spaß daran hat, im Meer zu schwimmen, lässt es sich auch leicht sagen, dass man darauf verzichten könnte. Ich bin beispielsweise ein extrem ängstlicher Mensch und beim Schwimmen sehr vorsichtig. Trotzdem gehe ich bei relativ hohen Wellen ins Wasser, auch wenn immer ein Risiko dabei ist. Auf jeder Fahrt nach Dänemark empfinde ich aber weit mehr Situationen als extrem beängstigend und gefährlich als jemals - bisher - im Meer. Damit will ich gar nicht sagen, dass nicht in diesem Falle Leichtsinn im Spiel gewesen sein könnte - aber schließlich wissen wir das gar nicht und selbst wenn, hat es doch, wie schon Ecki geschrieben hat, keiner verdient, das gleich mit dem Leben zu bezahlen und schon gar nicht die Angehörigen. Insofern fände ich es schön, diese könnten hier mehr Mitgefühl und Unterstützung von denjenigen erfahren, die hier im Forum sind und eigentlich genau wissen könnten, dass ihnen Ähnliches - vielleicht sogar gerade an diesem wunderbaren von uns allen geliebten Ort - passieren könnte, egal wie vorsichtig man ist.
So gilt den Angehörigen meine uneingeschränkte Anteilnahme, wie dies sicherlich auch von allen anderen Forumsmitgliedern eigentlich gemeint ist, auch wenn es manchmal in Anbetracht der Schrecks und der Betroffenheit ein bisschen anders rüberkam.
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