Traurigkeit lag in seinem Blick. Mit leeren Augen
schaute er aus dem Fenster und sah den Menschenmassen zu, die sich, einer riesigen Welle gleich, in Richtung Strand wälzten. Da sollte er sich mit einreihen? Würde er überhaupt noch ein freies Fleckchen Strand vorfinden wenn er später mit seiner Familie zum Baden gehen möchte? Um nichts in der Welt würde er nämlich wieder in das Badeland gehen. Mit Schrecken dachte er an diese riesige Doppelfrau
die ihn zwei Tage hintereinander fertig gemacht hat, nur weil er es gewagt hatte ihren siebenjährigen, an einen Pudding erinnernden, anarchischen Monstersohn anzusprechen
. Dieser hatte ihm am ersten Tag, mit einer XXL Aquapumpgun, einen Volltreffer in seine Körpermitte verpasst und am zweiten Tag, seinen sorgsam gepackten Picknickkorb im Wellenbad versenkt.
Zunächst aber müsste er noch sein Auto bergen. Es war hoffnungslos in dieser blöden, matschigen Panzerstrasse eingesackt, welche er überqueren musste um zu seinem Ferienhaus zu kommen. Der Mann von der Autostation hatte ihm geraten zu warten bis ein Panzer kommt, der könnte dann das Auto rausziehen.
Er dachte an die vergangene Nacht, an den vor Fett triefenden Burger, den er in diesem dreckigen und überfüllten Fastfoodlokal gegessen hatte und der ihn nicht schlafen ließ. Sein Magen kämpfte gegen diesen Gammelfleischklopps an und er hatte die ganze Nacht das Gefühl, dass dieses Teil wie ein Jojo in seinem Magen auf und ab hüpfte.
Es hörte erst auf als die ersten Granaten unweit seines Hauses einschlugen und er vor Schreck diese als Burger getarnte Biowaffe ausspuckte.
Auch war es nicht leicht seiner Frau und seinem Kind zu erklären, dass diese nächtliche Ballerei für diese Gegend ganz normal wäre. Es beruhigte sie auch nicht sonderlich, als er erklärte dass es nur in einem von hundert Fällen zu einem Hausvolltreffer käme.
Heute Morgen nun war er wie gerädert. Warum hatte er das getan? Warum war er hier hergekommen? Konnte er das vor seiner Frau und seinem Sohn verantworten? Hatte ihn seine Selbsthilfegruppe nicht ausreichend gewarnt? Ja!!! Und nun stand sein Entschluss fest! Sie mussten hier wieder weg! Er würde seine Familie retten und nach Vorupør fahren!
Aber zunächst auf einen Panzer warten um an das Auto zu kommen. Diesmal richteten sich seine Augen auf den Horizont als er durch die Fensterscheibe blickte und tatsächlich. In der Ferne erblickte er einen von diesen Stahlkolossen und der kam schnell näher. Supi, da freute er sich und er schaute zu wie das Ding größer und größer wurde. Schon war das Dröhnen der schweren Maschine zu hören und es schwoll zu einem Donnerhall an als der Panzer...
Der Mann von der Autostation hatte gelogen! Na ja, zumindest konnte er jetzt die einzelnen Teile seines Autos leichter bergen.
Hab keine Angst Dirk, wenn Du das überlebt hast, werden wir Dich wieder aufnehmen und schonend therapieren.
Hilsen fra Herne
Ecki Ølbær